Hier erfolgt nun eine bebilderte Anleitung zum Ventile Einstellen an den Motoren der Baureihe M 102 (200 und 230 E) und alle Dieselmotoren des Typs OM 61x (alle W-123-Diesel) und einige Praxistips, die sich nicht nur zur ersten Kieler Schrauber Connection Anfang April 2003 bewährt haben.
Zum M102:
- Ventildeckel abbauen. Dafür vorher dieses Plastik-Gedöns zur Zündkabelführung entfernen.
- Die Zündkabel + die Zündkerzen können bleiben wo sie sind.
- benötigtes Werkzeug: 13´er Maulschlüssel, kräftiger Kreuzschlitz-Schraubenzieher
- Das zu prüfende Ventil muß zur Prüfung entlastet sein. Die Nocke muß dafür vom Kipphebel wegzeigen. Dies ist der Fall wenn sie nach unten zeigt.
- Lehre an der auf dem Bild gezeigten Stelle ansetzen und durchziehen.
- Das Spiel am Ventil ist richtig eingestellt, wenn eine um 0,05 mm größere Lehre nicht mehr zwischen Nocke und Kipphebel durchpasst. (Die Faustformel ist: lieber etwas mehr als zu wenig Spiel)
- Wenn das Ventil eingestellt werden muß, wird die Einstellschraube mit einem Schraubenzieher festgehalten, während die Kontermutter mit einem 13´er Schlüssel gelöst wird.
- Die Auslaßventile befinden sich links und die Einlaßventile rechts (wenn man von vorne auf den Motor schaut).
- Einstelldaten:
Motor M102 E: (kalt) bis 50 Grad: 0,15 mm, (warm) 60 - 80 Grad: 0,20 mm A: (kalt)bis 50 Grad: 0,30 mm, (warm) 60 - 80 Grad: 0,35 mm
Motoren M115 und M123 (kalt) E: 0,10 A: 0,20 (warm) E: 0,15 A: 0,25
"kalt" Kühlmitteltemperatur bis ca. 50°C Grad über Null
"warm" Kühlmitteltemperatur zwischen 60 und 80 Grad. Auch jeweils über Null.
- Nun wird das Ventil durch Drehen der Einstellschraube eingestellt.
- Wenn dies geschafft ist, wird die Kontermutter wieder fest gedreht.
- Zum Schluß sollte man das Spiel nochmal überprüfen, weil beim festdrehen der Kontermutter die Einstellschraube gerne ein wenig verdreht wird!
- Zum Weiterdrehen der Nocke kann man (laut Handbuch) mit einer 27´er Nuß unten an der Kurbelwelle drehen (Motordrehrichtung!) Auf keinen Fall sollte die Nocke selber gedreht werden.
- KSC Tip: Um sich das Gedrehe zu sparen hat es sich bei uns bewährt, kurz (ganz ganz kurz) am Anlasser zu drehen. Die Nockenwelle dreht sich dabei ca. 90°. Beim Benziner sollte man im Gegensatz zum Diesel aber aufpassen, daß das blöde Ding nicht gleich anspringt ;-))
- Wenn alle Ventile geprüft sind, alles wieder zurückbauen.
- Vor dem Aufsetzen des Ventildeckels sollte man noch die Aufliegefläche für die Ventildeckeldichtung noch säubern.
- Für die ganz hartgesottenen unter Euch gibt es hier noch
Haukes Spezialtrick